HEIDENREICHSTEIN - BERLIN. Der gebürtige Heidenreichsteiner Valentin Schuster ist seit Jahren erfolgreich als Profimusiker unterwegs. Der aktuell in Berlin lebende Schlagzeuger brachte mit seiner Band „Edi Nulz“ ein neues Album heraus. Tips bat den jungen Musiker zum Gespräch.
Tips: Am 12. Februar erschien die neue CD ihrer Band „Edi Nulz“ unter dem Titel „An der vulgären Kante“. Beschreiben Sie uns kurz, was die Hörer erwartet.
Valentin Schuster: Den Hörer erwartet räudig-humorvoller Kammerpunkjazz, dargeboten in der ungewöhnlichen Besetzung Bassklarinette, Gitarre und Schlagzeug. Die Musik ist sehr unvorhersehbar, spannend und komplex, ohne zu verkopft zu klingen.
Tips: „An der vulgären Kante“ ist euer drittes Album. Wie hat sich eure Musik seit eurer Gründung entwickelt?
Schuster: Das erste Album war vor allem klanglich noch stärker am Jazz und Fusion angelehnt, seitdem ist die Musik noch verschrobener und rockiger geworden. Auf dem neuen Album sind erstmals unter anderem auch Gemeinschaftskompositionen zu hören, die wir ganz im Sinne einer Garagenrockband erjammt haben.
Tips: Wie habt ihr euch eigentlich zusammengefunden? Wie geht es euch, wenn ihr auf Tour seid, man ist schließlich die meiste Zeit zusammen?
Schuster: Wir haben uns ursprünglich für meine Abschlussprüfung an der Kunstuniversität Graz zusammengefunden. Die Reaktionen auf diesen Auftritt waren derart positiv und wir haben uns in der Konstellation sofort sehr wohl gefühlt, dass wir bald darauf entschieden haben, dass es ein längerfristiges Projekt werden soll. Auf Tour haben wir eigentlich immer sehr viel Spaß miteinander. Wir sind alle noch immer ziemliche Kindsköpfe und verstehen uns auch sehr gut, da gibt es nur selten Reibereien.
Port Womens 4M Leder Puma Schuh Mix Sneaker Schuhe Tips: An welchen musikalischen Projekten sind Sie noch beteiligt?
Schuster: Julian (Gitarre) und ich haben noch ein Duoprojekt namens PeroPero gemeinsam (www.peroperoberlin.com) und Siegmar (Bassklarinette) spielt außerdem bei der Band der Sängerin Angela Tröndle, „Little Band from Gingerland“ (www.angelatroendle.com).
Tips: Gemeinsam mit Adele Neuhauser (bekannt aus der „Tatort“-Reihe) habt ihr eine Reportage von Douglas Adams als musikalische Lesung arrangiert. Das Projekt nannte sich „Die Letzten ihrer Art“. Wie kam es dazu?
Schuster: Die Idee kam ursprünglich von Julian und Adele, sie ist ja seine Mutter und die beiden wollten schon immer einmal gemeinsam auf der Bühne stehen. Die schrulligen Texte von Douglas Adams und unsere Musik passen sehr gut zusammen und es bereitet uns nach wie vor große Freude, das Programm aufzuführen. Wir werden auch heuer noch einige Auftritte spielen und für Jänner 2017 ist dann nochmals eine große Tour im deutschsprachigen Raum geplant.
Tips: Wenn man einen Blick auf das Cover des neuen Albums wirft, stechen sofort die alten Taucheranzüge ins Auge, in die ihr geschlüpft seid. Es sieht zwar toll und spaßig aus, aber wie war das Fotoshooting wirklich?
Schuster: Die Idee kam von unserer Fotografin Antonia Renner. Es war ein sehr kalter, windiger und regnerischer Tag am Neusiedler See und es war tatsächlich nicht nur angenehm, da z. b. die Helme der Anzüge ein ziemliches Gewicht haben (zumindest für Jazzmusiker). Wir hatten aber einen Mitarbeiter der Berufstaucherfirma Lestin & Co. dabei, der uns freundlicherweise mit den Anzügen geholfen hat.
Tips: Sie leben seit einigen Jahren in Berlin. Was macht die Stadt für einen jungen Musiker so interessant?
Schuster: Berlin ist für mich in erster Linie zu einer angenehmen Stadt zum Leben geworden. Es bietet alle Vorzüge einer Großstadt, ohne wirklich erdrückend zu werden. Musikalisch war für mich anfangs vor allem wichtig, einen Anschluss an die dortige Jazzszene zu finden, was einem durch die Offenheit der Musiker dort auch sehr leicht fällt. Jeder ist es gewohnt, dass ständig neue Leute in die Szene kommen. Berlin bietet allerdings für jegliche stilistische Vorliebe viele Möglichkeiten sich dort zu verwirklichen.
Tips: Darf man sich schon bald auf ein Konzert von Edi Nulz freuen?
Schuster: Im Waldviertel ist derzeit leider nichts in Planung. Am 19. Februar gastierten wir im Porgy & Bess in Wien, abgesehen davon kommen wir sicher bald wieder nach Österreich! Mehr über die Band und alle Termine findet man übrigens unter www.edi-nulz.com
Zur Person
Geboren 1986, aufgewachsen in Heidenreichstein
1994 – 1998 Klavierunterricht an der lokalen Musikschule
1998 – 2004 Schlagzeugunterricht bei Bernd T. Rommel
2004 – 2005 Militärmusik NÖ
2005 – 2010 Bakkalaureats- studium Jazzschlagzeug an der Kunstuniversität Graz mit Auszeichnung
2011 IGP Jazz Bakkalaureat mit Auszeichnung, Master Jazzschlagzeug mit Auszeichnung
seit 2011 Mitorganisator von „Nordic Grooves“ in Heidenreichstein